Warum ausgerechnet Camping?

15. Juni 2017 | erschienen in: / / |
Heute möcht ich gern mal auf eure letzten Kommentare eingehen, denn ich bin wieder online und fand eure Reaktionen ganz interessant. Ich kann es aber auch voll und ganz nachvollziehen und ganz ehrlich. Ich bin froh wenn es Leute gibt die andere Urlaubsarten vorziehen. Denn anhand der Campingplätze und Lieferzeiten neuer Wohnwagen sieht man Camping Boomt leider auch total. Zum Leid der Ruhesuchenden Campingfreunde. Und der Preis steigt gleich mit. Also selbst wenn wir mal von Mietgebühren oder wie bei uns dem Anschaffungspreis des Wohnwagens absieht. Dafür haben wir früher eine schöne Ferienwohnung angemietet und hatten den Luxus von Spülmaschine und Co.
Ich mag euch heut trotzdem erzählen warum dies meine Art von Urlaub ist und öffne dafür mein Fotoalbum für euch. Ich glaub ja übrigens, dass die meisten Camper als Camper geboren werden und dabei bleiben.

Ostsee 1988
Einmal Camper - Immer Camper

Ja, auf mich trifft das voll und ganz zu. Ich bin als kleines Camperkind geboren. Meine Großeltern hatten einen Feststehenden Wohnwagen im Westerwald und wir waren viel dort. Danach waren wir mit einem gemietetem Wohnmobil unterwegs. Da ist auch oben das Foto geknipst worden.
Ich 1995
Danach kauften wir uns einen Faltwohnwagen, indem ich unten in der Kofferkabine mein Reich hatte. Anschließend gab es einen Klappwohnwagen und für mich ein Zelt. Mein Bruder war grad 6 Wochen alt beim ersten großem Urlaub im Wohnwagen. Und als allerletztes in meiner Campingzeit mit Eltern kam dann ein kleiner Wohnwagen. Wobei ich dort eher selten drin war. Ich zog mein Zelt lieber vor. Vor mir waren also Großeltern, Eltern, Tante und heut sogar mein Cousin und meine Schwester Camper durch und durch.
Patricia 2015
Ich habs als Kind geliebt den Tag allein auf dem Platz mit den anderen Kinder zu spielen bis meine Mutter mich zur Abendruhe geholt hat. So wie meine Mädels nun auch. Oder später auf der Skaterbahn oder im Jugendraum. Es war immer eine tole Zeit und man lernt so schnell Leute kennen als Kind. Auch heute lern ich schnell Leute kennen dort. Aber heute kann ich eben auf viele Pfeifen und die kann ich halt links liegen lassen. Wie ich grade lustig bin. Und meist hat man genug Abstand zum Nachbarn. So blieb ich immer beim camping  (oder ists nun doch schon glamping was wir tun? mhh.)
Also zog ich später immer mit Zelt los. Das erste mal allein mit 16 mit einer Freundin. Danach immer wieder in Gruppen auf Festivals und Jugendplätzen. Später mit meinem Mann und Hund. Aber die Idee uns vom Zelt zu trennen kam dann in Schottland.
Festivalzeit 2002
So schön es dort war. Das Zelt war einfach nur anstrengend. Und auf dem einem Platz saßen wir da, zwischen Wohnmobilen und ausgebauten VW Bussen. Wir frierend und nass....die andern schön trocken und warm. Die Idee war geboren. Der nächste Trip wird bequemer. Aber ein Kastenwagenausbau ist für uns einfach zu klein und für mich dann doch irgendwie nicht Erholsamer als ein Zelt. Und so zog nach langer suche unser "Weini" ein. Und in diesem fühlen wir uns wohl. Immer wenn wir lüften gehen und die Tür öffnen ist es ein Zuhause Gefühl. Unsere Betten, unser Kram, unser Heim. Klein und gemütlich. Uns eben genau das "klein" stört mich nicht. Wir sind halt meist draussen. Da bin ich hier Zuhause auch am Liebsten. Mit dem Hund unterwegs, oder in meinem Garten. In der Wiese liegen und schlummern und dabei den MP3 Player im Ohr. Eben genau meins
Letzter Abend, ohne Vorzelt

Unsere Sitzecke
Die Hunde fühlen sich auch wohl


Camping- die große Freiheit?

Naja, nicht ganz für mich. Das wäre es wenn ich fahre und halte wo ich will. Das ist natürlich heut nicht mehr so, aber ich gebe zu - Ich mag keine Überraschungen. Wir steuern also gezielt Plätze an und die sollen auch einige Kriterien erfüllen. Auch wenn ich mein Heim bei habe möchte ich es grade aussenrum schön haben.  Die Sanitären sollten doch ordentlich und sauber sein, der Platz schon etwas gepflegt. Denn wenn ich mich schon an eine Platzordnung halten muss, sollte dieser auch eine gewissen Ordnung vorweisen. Wobei ich bisher keinen Platz bei hatte der mich mit Regeln geärgert hat. Was ich aber liebe und das eben egal wo ich stehe. Türe auf und draussen sein. Stuhl raus, hinsetzen und genießen. Und wenns doof ist, kann ich ggf. wirklich weiter ziehen. Schöne Plätze gibt es viele. Und solch ein Ausblick am morgen....ich liebe es. Und mit Hund kann ich direkt los. Probleme mit Hunden auf den Plätzen hatten wir übrigens noch nie. Und das obwohl Joy nicht die verträglichste ist.
Okertalsperre
Schottland
Des Campers Fluch ist Regen und Besuch

sagt ein Campersprichwort. Dabei kenne ich die meisten Camper anders. Nämlich doch eher als Gesellig. Zwar ruhesuchend, aber doch freudig über Kontakte wo man mal zusammensitzt. Letztes Jahr im Sauerland war so ein Urlaub wo wir Abends mit 16 Leuten in einem Nachbarsvorzelt saßen und es war einfach nur lustig und nett. Also Besuch darf gern kommen.....solang er irgendwann wieder geht. Und Regen...der kann weg bleiben. Dauerregen im Campingurlaub muss nicht sein. Aber in Ferienwohnung und Hotel eben auch nicht. Irgendwas das man unternehmen kann findet man aber sicher immer. Und sonst haben wir ja Spiele, Spielsachen und DVD´s bei. Und ich sag euch was ich liebe. Wir lieben das Geräusch des prasselnden Regens auf dem Dach. Letztens saßen wir still ne Minute im Auto weil es aufs Dach prasselte und uns an das gemütliche Gefühl erinnerte, welches wir immer im Weini haben wenns regnet.



Was ich nicht mehr will

Das kann ich genau sagen. Für mich ist zelten einfach gelaufen.  Für ein Wochenende ist das OK. Aber ich möchte darin nicht mehr machen was nach Urlaub klingen soll. Ich habe auch keine Lust mehr im Nordseesturm ein Zelt vorm ertrinken zu retten. Ich rette gern mein Vorzelt. Aber wenn das fliegen geht, ists Pech. Der Rest ist im Wagen trocken und bequem. Es ist kühler im Wagen im Sommer und so ein Kühlschrank und ein Bett sind schon was feines. Ich hab da immer respekt vor meinem Vater der mit über 50 immernoch nicht auf die Idee kommt von seinem Zelt zu weichen. Da bin ich halt irgendwie doch zum Pussycamper geworden.
2001 Ich rette mein Zelt vorm Absaufen

Hotel kann jeder -  Meine Frau, unser Wohnwagen und Ich

So ein Buchtitel der wie die Faust aufs Auge zu uns passt. Mein Mann war Hotelkind durch und durch. Ich das Camperkind welches Nachts mit Klappspaten nen Graben grub. Welten trennen unsere Urlaube der ersten 25 Jahre.
Ferienwohnungen waren der Kompromiss. Aber nun? Nun ist mein Mann ein echter Camper. Der morgens in Latschen mit Waschbeutel zum Waschräum dackelt und beim reinkommen grüßt (hoff ich doch).  Warum das so gekommen ist alles. Ich weiss es nicht. Aber mein Mann liebt nun diese Art von Urlaub und seinen Wohnwagen. Wenn wir auf dem Platz sind und die Ruhe genießen weil die Kinder frei auf dem Platz rumturnen und spielen spielen spielen. Abends den Grill anschmeißen oder Essen gehen. Je nach Lust und Laune einfach tun was wir wollen. Ich kann auch mal einen Tag am Wagen gammeln, mein Mann ist da eher der Entdecker. Wir finden aber immer ein gutes Maß. Für Campingfreunde ist das Buch unten ein toller Tip. Es ist so lustig und wurd mir extra empfohlen weil man Mann Hotelkind war.


Camping ist der Zustand indem der Mensch, seine eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet 

Trifft auf uns nicht zu, aber ich mag den Spruch trotzdem weil er so schön Klischee ist und auf viele zutrifft (an dieser Stelle denkt euch den Tränenlachenden Smilie). In den Sanis findet man dann doch Leute die sich waschen oder anderweitig menschlich halten. Aber man trifft halt selten soviele Menschen in Schlafanzügen und anderen Gammelsachen. Man ist fremden selten so nah. Aber all das stört mich nicht.
Natürlich schleppen wir unseren dritten Hausstand mit und dieser macht auch Arbeit. Aber ich muss nun zugeben. Ich bin Ordnungsfreak. Und da ist es egal ob Hotel, Ferienwohnung oder Wohnwagen. Ich räume und ordne und putze. Ich kann das nicht abstellen. Ich könnte nie morgens aufstehen ohne die Betten zu machen. Und auch wenn wir das Haus an der Ostsee verlassen. Sauge ich da durch und mache sauber. Ich kann und mag nichts dreckig hinterlassen auch wenn ich weiß das es jemand sauber macht. In Paris war ich mal zwei Nächte im 5 Sterne Hotel zu Gast. Ja es war ein tolles Zimmer....aber eben nicht meins. Deshalb ist es für mich egal welche Form ich da wähle. Ich kann gut mal 1-2-3 Nächte Hotel, aber das wars dann auch. Das ist mir zuviel drinnen und für mich dann eher nur als Schlafgelegenheit genutzt. Gut beim Camping oder der Fewo kommt spülen hinzu. Aber das ist ein gewohnter Gang auf dem Campingplatz. Ich mag Frühstücken vorm Wagen und beim Essen kann ich eben auch Essen gehen oder kochen (nagut mein Mann) oder Grillen. Und man kann gut einfach mal Low Budget wegfahren. Mit Miracoli und Co, nur die Platzgebühr und dem Alltag entfliehen. Das reicht uns dann schon zum Glücklich sein getreu dem Moto
"Im Hotel sind wir Gast - hier sind wir Zuhause"
Und so haben wir Gott sei Dank alle die Möglichkeit das auszuwählen was wir mögen und wie wir es mögen. Danke Digitaler Bilder sogar einfacher und schneller. Ich wünsche euch also egal welche Urlaubsform ihr macht - einen tollen Erholsamen, aktionreichen oder sonnigen oder oder  ....Urlaub. 

 Liebe Grüße und einen guten Start in euer Wochenende






1 Kommentar:

  1. Aber hallo meine Große, Hut ab vor diesem Beitrag! Besser kann man das Camping einfach nicht beschreiben, beim Thema Camping gibt es kein "grau" sondern nur schwarz oder weiß! Man mag es oder eben nicht. Und DU bist ein "Campingkind" Aber einmal davon abgesehen, dein Zelt mit unseren zu vergleichen (Gartenhütte mit 4 Fam. Haus :-))ein dickes Lob für diesen Beitrag zu diesem Thema!!

    Lebende Grüße vom Paps

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